Die Filialkirche St. Marien in Zschopau -
ein Gotteshaus feiert den 50. Weihetag (siehe Link)
Das stimmt natürlich nicht. Es waren die Menschen, die das Goldene Jubiläum der Weihe
ihrer Kirche würdig begehen wollten. Aber vorher gab es eine Menge zu tun.
Es begann bereits im September 2016, als im Hinblick auf das Ereignis eine Malerfirma
den Wänden und der Decke in der Kirche ein helles, freundliches Aussehen verlieh.
Und dann wurde überlegt, beratschlagt, nachgedacht, verworfen, neu aufgestellt. – Was
kann ein Kirchweihfest für die Gläubigen zum unvergesslichen Erlebnis machen?
Im Januar 2017 stand der Plan. Es wurden Vorbereitungen getroffen, Einladungen
geschrieben und verschickt, die Werbetrommel gerührt und geprobt.
Der erste Termin im Rahmen der Feierlichkeiten war am Samstag, 02.09.2017. Die
Vorabendmesse wurde zur Gedächtnismesse, in der namentlich all derer gedacht wurde,
die beim Kirchenbau von 1965 – 1967 dabei waren, aber schon verstorben, jedoch im
Gedächtnis der Anderen geblieben sind. Beim anschließenden Gemeindeabend gaben
Zeitzeugen einen allgemeinen Rückblick sowohl auf den Kirchenbau der DDR als auch
speziell in Zschopau. Aus der Chronik wurde berichtet, mit welchen abenteuerlichen
Methoden versucht wurde, trotz Mangelwirtschaft das Baumaterial zu beschaffen.
Während das Betrachten alter Dias bei vielen älteren Besuchern Erinnerungen weckte,
war den Jüngeren das Staunen anzusehen. Man erfuhr, mit welch einfachen Mitteln zu
dieser Zeit schwerste Arbeit geleistet werden musste.
Das Wochenende des Kirchweihfestes begann mit einem Konzert des ehemaligen
Randfichten-Sängers Thomas „RUPS“ Unger am Freitag. Es war sein erster Auftritt in
einer katholischen Kirche. Sie war bis auf den letzten Platz gefüllt.
Zur Freude der Zuhörer gestalteten das Vorprogramm zwei Gemeindemitglieder durch
Gesang mit Orgelbegleitung. Als Thomas Unger von Gott sang und erzählte, hingen alle
an seinen Lippen. Besonders gefiel, dass er auch bekannte Lieder zum Mitsingen zum
Besten gab.
Der Höhepunkt des 50. Kirchweihfestes war der Festgottesdienst am Sonntag, dem
10.09.2017. Bereits eine halbe Stunde vor dessen Beginn spielten Mitglieder des
Posaunenchors der ev.-luth. Kirchgemeinde Zschopau auf dem Kirchenvorplatz feierliche
Lieder.
Nach der Begrüßung durch Dekan Roman Neumüll wurde von Gemeindemitgliedern ein
kleines Anspiel zum Kirchenbau dargeboten. Viele der Mitwirkenden hatten das bereits vor
25 Jahren getan und waren froh, dass nun auch Jüngere mitspielten.
An der musikalischen Gestaltung des Hochamtes beteiligten sich dankenswerterweise
auch Mitglieder anderer Zschopauer Gemeinden. Erinnerungen an die Hilfe beim
Kirchenbau wurden wach. Das ist gelebte Ökumene.
Nach dem Ende des fast zweistündigen Gottesdienstes erhielten alle Anwesenden die
Einladung zu einem gemütlichen Beisammensein mit Kaffee, Kuchen, Torten und belegten
Brötchen. Es wurden nochmals Geschichten über den Kirchenbau aber auch viele andere
Erinnerungen aus den letzten 50 Jahren ausgetauscht und der Hoffnung Ausdruck
verliehen, dass auch die katholischen Christen in Zschopau noch lange eine Kirche als
Anlaufpunkt für ihre gemeinsamen und ökumenische Aktivitäten haben mögen.
Steffi Püschel