Röm.-kath. Pfarrei Hl. Mutter Teresa Chemnitz
Gemeinde St. Antonius
Erfenschlager Str. 27 • 09125 Chemnitz • Tel.: 0371/50034
Kreuz
     +++ Bericht von unserer Fastensuppe mit Rezepten -> Aktuelles +++ Die Fastenzeittexte sind nun auch komplett -> Aktuelles +++
 Der Kaufmann
 

archiv 2018 fasten02Nach den Treffen mit der Bettlerin ging der König weiter. Unterwegs traf er Lepra-Kranke. Wieder rollte er von seinem Ballen feinster russischer Stoffe etwas ab, um ihnen zu helfen. Auf seinem Weg überlegte er, ob es recht war, von den Huldigungsgeschenken den Armen etwas abzugeben, waren  sie doch für Jesus gedacht. Der König suchte immer neue Rechtfertigungen für seine Dienste. Als die Sonne aufging fand er einen ausgeraubten Kaufmann. Alles hatte man ihm genommen. Der Ausgeraubte blutete. Ist es nicht eine höhere Ehre, das Blut des Kaufmanns mit dem feinsten Tuch abzuwischen, höher, als damit ein Kind zu wickeln, wie es der König schon getan hatte? Wieder konnte er nicht anders und verband die Wunden des Verletzten. Dann gab er ihm noch etwas Nahrung. Immer noch war der Kaufmann nackt. Was sollte der König tun? Vielleicht die Mähne und den Schwanz seines Pferdes abschneiden? An Ort und Stelle aber etwas daraus weben? Das ging nicht. Also würde der König seinen Zobel, das teure Fell geben müssen. Schließlich fror der arme Bestohlene. Der König gab ihm noch den Rest des Ballens feinster russischer Stoffe und ging weiter.

Seine Taschen waren leer. Ja, der Vierte König glaube sogar, seine Taschen hätten Löcher, so schnell „verschwanden“ die Dinge, die er eigentlich nach Betlehem bringen wollte. Alles hatte er den Armen gegeben – alles, bis auf den Honig, dem ihn die weisen Frauen mitgegeben hatten. In diesem Gold ließ er die Sonne sich spiegeln.

Texte (nach der Legene), Fotos, Zeichnungen, Montage: AL