2. Station
Wir waschen unsere Hände in Unschuld. Wir haben keinen Hunger leiden lassen, niemandem das Essen weggenommen, auch nicht die Freiheit. Nein, niemand hat von uns ein Kreuz bekommen, das er tragen muss, bis in den Tod, während wir am Wegrand stehen und einfach zuschauen. Niemals wären wir so empathielos und brutal. Und Konzentrationslager haben wir nicht gebaut.
Waschen wir unsere Hände in Unschuld:
wenn wir Helfer verspotten oder verurteilen, die sich um Flüchtlinge kümmern,
wenn wir Menschen sehen, die Hunger nach Liebe haben und sie trotzdem nicht beachten,
unsere Bequemlichkeit wichtiger wird, als die Sorge um andere,
oder Gefängnisse im Geiste entstehen können, für unsere Verurteilten?
Waschen wir unsere Hände in Unschuld?
Jesus nimmt das Kreuz auf seine Schultern – unfreiwillig, aber ohne zu jammern oder zu klagen, obwohl es ungerecht ist. Er nimmt es und beginnt seinen Weg, der im Tod endet.
Maximilian Kolbe
Maximilian Kolbe: Ordensmann und Priester. Nach dem Überfall der Nazis auf Polen, bekam Kolbe recht schnell Probleme mit der Gestapo. Der Priester gewährte 2300 Juden und dazu noch anderen polnischen und ukrainischen, griechisch-katholischen Flüchtlingen Zuflucht. Nach mehreren Verhaftungen musste Kolbe ins KZ Auschwitz. Dort nahm er freiwillig das schwere Kreuz auf sich und ging in den Hungerbunker – für einen Familienvater, den er damit vor dem Tod retten konnte. Fast zwei Wochen dauerte sein Martyrium in diesem Bunker, zwei Wochen Hunger, bevor er durch eine Phenolspritze von den Qualen erlöst wurde. Auf seinem Weg, der im Tod enden würde, betete er mit seinen Mitgefangenen und spendete ihnen Trost.
Wir waschen unsere Hände in Unschuld. Wir haben keinen Hunger leiden lassen, niemandem das Essen weggenommen, auch nicht die Freiheit. Nein, niemand hat von uns ein Kreuz bekommen, das er tragen muss, bis in den Tod, während wir am Wegrand stehen und einfach zuschauen. Niemals wären wir so empathielos und brutal. Und Konzentrationslager haben wir nicht gebaut.
Waschen wir unsere Hände in Unschuld:
wenn wir Helfer verspotten oder verurteilen, die sich um Flüchtlinge kümmern,
wenn wir Menschen sehen, die Hunger nach Liebe haben und sie trotzdem nicht beachten,
unsere Bequemlichkeit wichtiger wird, als die Sorge um andere,
oder Gefängnisse im Geiste entstehen können, für unsere Verurteilten?
Waschen wir unsere Hände in Unschuld?
Foto: unbekannt – https://commons.wikimedia.org/wiki/File:Fr.Maximilian_Kolbe_1939.jpg