Röm.-kath. Pfarrei Hl. Mutter Teresa Chemnitz
Gemeinde St. Antonius
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Kreuz
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 3. Station
 
Jesus fällt zum ersten Mal unter dem, Kreuz – weil es zu schwer ist, der Balken ihn niederdrückt, aber nicht nur der Holzbalten, sondern auch Spott der am Wegrand stehenden.
 
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Christian Wulff
 
Christian Wulff: Politiker, Ex-Ministerpräsident, Ex-Bundespräsident. Er war ein Hoffnungsträger in der CDU. Als damals jüngster Bundespräsident kam er ins Schloss Bellevue und gab (auch dank seiner hübschen Ehefrau) dem Sitz und Amt einen ganz besonderen Charme und Glanz. Die Herzen der Deutschen fielen ihm zu. Doch dann kam der Fall, ein Fall der so tief war, wie bei wenigen Politikern der Bundesrepublik. Wulff verlor alles: sein Amt, seine Reputation, auch sein privates Glück. Obwohl er juristisch von den Vorwürfen, die ihn das Amt kosteten, freigesprochen wurde, jagten Presse und Bevölkerung den Politiker genüsslich. Natürlich machte er dumme Fehler, aber die standen in keinem Verhältnis zur Vorverurteilung einer entfesselten Masse. Wulff ist tief gefallen unter der Last des Pöbels, sehr tief und konnte sich nur schwer davon erholen.
 
Wir waschen unsere Hände in Unschuld.Wir haben ihn nicht gestürzt. Natürlich haben wir uns eine Meinung über ihn gebildet bzw. aus der Bildzeitung übernommen, aber diese Freiheit haben wir in einem Rechtsstaat. Wir haben ihn persönlich nicht beleidigt, auch nicht mit dem Telefon bedroht oder unmögliche E-Mails geschrieben. Nein, wir haben nur eine Meinung über ihn gehabt.
 
Waschen wir unsere Hände in Unschuld:
wenn wir Vorverurteilungen einfach aus der Zeitung übernehmen oder verstärken,
wenn wir uns freuen, dass auch mal ein Politiker ein wenig leiden muss,
unser Hass auf das sogenannte Establishment grundlos größer wird,
oder es nicht gelingen will, einfach mal fair zu sein und Gerichte urteilen zu lassen?

Waschen wir unsere Hände in Unschuld?
 
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