4. Station
Waschen wir unsere Hände in Unschuld:
wenn wir Hilfe suchende einfach zur nächsten Tür schicken, damit wir sie los sind,
wenn wir uns auf andere verlassen, die helfen müssen, ohne zu fragen, ob sie es auch können,
unser Leben auf uns selbst ausrichten, die eigenen Probleme priorisieren
ohne auch nur darüber nachzudenken, was der Hilfesuchende denkt oder fühlt?
Simon von Zyrene hilft Jesus das Kreuz tragen – und wird dadurch zu einem selbstlosen Helfer, der einem fast am Boden liegenden das Leid etwas lindert, ohne es Jesus ganz wegnehmen zu können.
Stella Deetjen
Stella Deetjen – Entwicklungshelferin. Nach ihrer Ausbildung zur Schauspielerin unternahm die Frankfurterin eine Rucksack-Tour durch Indien. Was als Urlaubsreise begann, wurde schnell ihr Lebensinhalt. In der Stadt Benares, am Fluss Ganges traf sie auf Lepra-Kranke. Die junge Frau beschloss zu helfen und lebte mit ihnen zusammen: in den Slums, als eine von ihnen. Deetjen begann, wie Mutter Teresa: alleine. Sie bettelte um Geld, besorgte Medikamente, baute ein Straßenkrankenhaus. Ja, sie berührte die „Unberührbaren“ und stand ihnen zur Seite. Mit Hilfe ihres Bruders gründete sie den Verein „Back to life“, der schon 45.000 Menschen in Indien und Nepal geholfen hat. Dabei ist es ihr wichtig, Hilfe zur Selbsthilfe zu geben. Stella Deetjen kann nicht das ganze Leid eines Subkontinentes lindern, aber sie half vielen, selbstlos ihr Kreuz zu tragen, das Kreuz der Armut und Verachtung.
Wir waschen unsere Hände in Unschuld. Warum müssen wir Obdachlosen helfen? Sie können doch zum Amt gehen und die Anträge ausfüllen. Da wird ihnen schon geholfen. Wir haben selber genug zu tragen und können uns nicht noch die Probleme anderer aufhalsen. Schließlich gehen wir arbeiten und zahlen Steuern, damit Hartz-4-Empfänger staatliche Unterstützung erhalten können.
wenn wir Hilfe suchende einfach zur nächsten Tür schicken, damit wir sie los sind,
wenn wir uns auf andere verlassen, die helfen müssen, ohne zu fragen, ob sie es auch können,
unser Leben auf uns selbst ausrichten, die eigenen Probleme priorisieren
ohne auch nur darüber nachzudenken, was der Hilfesuchende denkt oder fühlt?
Waschen wir unsere Hände in Unschuld?
Foto: Back to life - Mit freundlicher Genehmigung!
Weitere Informationen über Stella Deetjen und ihr ins Leben gerufener Entwicklungshilfeverein "Back to life" erhalten Sie HIER. Gerne können Sie die Entwicklungshilfe-Projekte von "Back to life" in Indien und Nepal auch finanziell unterstützen. "Back to life" ist DZI-geprüft und Mitglied der „Initiative Transparente Zivilgesellschaft".