Zum König gekrönt
Christkönig ist noch ein recht junges Fest im liturgischen Kalender. Papst Pius XI. legte das Fest im Jahr 1925 auf den letzten Sonntag im Oktober um die Bedeutung für Christus in der Welt und des Universums herauszustellen. Nach der Liturgiereform (2. Vaticanum) „wanderte“ der Christkönigssonntag auf den letzten Sonntag im Kirchenjahr.
Für uns in St. Antonius sollte das Christkönigsfest eine erste Wiederbelebung der Tradition Familiengottesdienst werden – ein Format, dass es viele Jahre lang in St. Antonius gab, in den letzten Jahren jedoch ein wenig aus den Augen verloren wurde. Oberministrant Paul zog jedenfalls in einem Königsgewand in die Kirche ein und P. Michael setzte ihm dann eine goldene Krone auf. Damit kröne er nicht einen Ministranten, wie er sagte, sondern stelle den Christus-König (in all seiner Pracht) in die Mitte. (Leider gibt es kein Foto von der Krönungszeremonie, weil mein Smartphone – hinterhältiger Weise den Modus gewechselt hatte.) Am Altar hing das Bild des anderen (und doch selben) Königs, der Leidende mit der Dornenkrone. P. Michael berichtete von einer Kirchgemeinde, die in ihrer kriegszerstörten Kirche das Altarkreuz aus den Trümmern gegraben hatte, jedoch mit Korpus, dem beide Arme fehlten. Man entschied sich, einen neuen Querbalken zu schnitzen mit der Aufschrift: Jesus braucht unsere Arme. Und so sind wir alle nicht nur Zuschauer eines noch nicht so sehr alten Festes, sondern Mitwirkende – genauso, wie die Ministranten, die Jugendlichen und Eltern, die die Fürbitten vorgetragen haben oder die Gebete. Wir sind Mitwirkende – jeden Tag um durch unsere Hände, mit unseren Füßen Jesus zu den Menschen zu tragen, als den König der Welt. Herzlichen Dank an alle, die diesen Gottesdienst vorbereitet und gestaltet haben. Eine Fortsetzung soll folgen.
Text und Fotos: HL