Röm.-kath. Pfarrei Hl. Mutter Teresa Chemnitz
Gemeinde St. Antonius
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Kreuz
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Der Sohn

images/Archiv/2018/archiv-2018-fasten03.jpgAuf seinem Weg zu Jesus kam der König in eine fremde Hafenstadt. Was für eine schöne Stadt im Sonnenaufgang, dachte er sich und setzte sich auf einen Stein. Hier sinnierte er über das Erlebte. Nein, er hatte nicht mehr viele Gaben, die er dem Jesuskind bringen könne. Alles bekamen die Leute in Not: die Bettlerin mit dem Neugeborenen, die Aussätzigen und der Kaufmann, der geschlagen und beraubt wurde. Was sollte der Vierte König jetzt noch Jesus bringen? Seine Taschen waren leer. Während er so saß, wurde er Zeuge einer Tragödie. Eine Galeere hatte angelegt. Einer der Ruderer auf der Bank fehlte, die Kette war leer. Der Ruderer war gestorben und musste dem Wasser übergeben werden. Am Abend sollte das Schiff wieder den Hafen verlassen. An den Händen gefesselt brachten Wachmänner dem Sohn des Verstorbenen. Er sollte den Platz des Vaters einnehmen – im Bauch des Schiffes. Schreiend versuchte das die junge Witwe und Mutter des Halbwüchsigen zu verhindern. Erst nahm das Schiff ihr den Mann – jetzt auch noch den Sohn? Sie flehte und bettelte. Der König sah die schöne Witwe und den Sohn an. Nein, sie haben Besseres verdient. Was sollte er nun machen? Sollte er die Grausamkeit des Schicksals zulassen? Der König erhob sich, ging zum Bootsmann und sagte: „Ich gehe für den Jungen auf das Schiff!“ Die herbeigeeilte Menge lachte. Der Bootsmann sah sich den König an. Ja, er war kräftiger, als der Halbweise. Das Schiff sollte auslaufen, alle Ruderer saßen auf den Bänken. Nun gut, dann nehme ich ihn mit, sagte der Bootsmann und legte den König in Ketten.

Texte (nach der Legene), Fotos, Zeichnungen, Montage: AL