Röm.-kath. Pfarrei Hl. Mutter Teresa Chemnitz
Gemeinde St. Antonius
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Kreuz
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Menschen verzeihen
 
images/Archiv/2020/archiv-2020-fasten03.jpg„Und vergib uns unsere Schuld!“, beten wir im Vaterunser. Es ist sicher nicht einfach, wenn wir unsere Bitte nicht nur als Worthülse formulieren, denn dann müssen wir unsere Schuld benennen. Wer tut das in der heutigen Gesellschaft, wo Schuld immer die anderen haben, damit unsere Fassade nicht bröckelt?
„Wie auch wir vergeben unseren Schuldigern!“ Es kommt jemand, der an uns schuldig geworden ist. Vielleicht hat er uns:
beleidigt oder hinter unserem Rücken schlecht geredet,
bestohlen oder uns unsere Würde genommen,
uns vor anderen bloßgestellt, verhöhnt, verspottet.
Darüber haben wir uns geärgert,
warfen und sind verletzt,
wollen mit diesem Menschen nicht zusammen sein,
ihn meiden, vergessen.
Nun steht er vor uns und bittet um Verzeihung. Er möchte nicht mehr am Rand stehen, als Verurteilter, sondern bei uns. Dafür braucht er uns, damit wir ihm verzeihen, damit er neu beginnen kann. Sicher ist es ihm peinlich, er fühlt sich schuldig.
Doch können wir ihm vergeben, das Erlebte vergessen, ihn in unsere Mitte nehmen, auch wieder in unser Herz aufnehmen?
Wir sehen Jesus am Kreuz und bewundern ihn, wie er in dieser extremen Situation sagen konnte: „Ich vergebe ihm“
Vielleicht fällt uns das Vergeben leichter, wenn wir uns von Jesus helfen lassen.
 
 

Gebet
 
Guter Gott,
jemandem zu verzeihen, ist im Vaterunser schnell gesprochen,
aber es fällt so schwer – manchmal.
Wir sind in unseren Gefühlskäfigen gefangen, können da nicht heraus.
Jemandem zu verzeihen, ist schwer,
denn oft kreisen wir in unseren Verletzungen,
Gefühlen der Wut.
Herr, hilf uns, verzeihen zu können, richtig verzeihen,
damit der Schuldige freigesprochen werden kann
aber auch wir innerlich davon befreit werden.
 
 
Text und Fotomontage: HL