Röm.-kath. Pfarrei Hl. Mutter Teresa Chemnitz
Gemeinde St. Antonius
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Kreuz
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Bethlehem

images/Archiv/2020/archiv-2-2-weihnachten.jpgBegeben wir uns in die Bethlehem-Situation. Volkszählung, eine vollkommen schlimme, dichtgedrängte Stadt, die eigentlich die vielen Menschen nicht fassen kann. Der Klamauk der Händler, die Hitze, der Stress der Menschen - das kennen wir und es tut uns eigentlich nicht gut. Und mitten in dieser Geschäftigkeit, dem Krach einer zu vollen Stadt der Friede, das Glück junger Eltern. Alles prallt an ihnen ab. Für sie gibt es nur das Kind. Der schäbige Ort, die Armut, alles tritt in den Hintergrund eines tiefen Friedens. Vielleicht ist gerade dieses Jahr das Jahr, wo weniger mehr sein kann. Natürlich haben viele Angst um ihre wirtschaftliche Zukunft und Sorgen, wie alles weitergehen soll – besonders weil die Pandemie so lange dauert – das zehrt an den Nerven. Dazu kommen Kontaktbeschränkungen, Besuche in Krankenhäusern oder Altenheimen sind nicht mehr möglich. Vor einem Jahr hätten wir uns nicht vorstellen können, Gemeindemitglieder benennen zu müssen, die an der Kirchentür Anmeldetabellen vergleichen und notfalls abweisen müssen. Es sind aber auch kreative Formen entstanden: kontaktlose Abholung von Palmzweigen vor Ostern an der Kirchentür, Online-Kreuzweg für Kinder als Videokonferenz, Übertragung von Gottesdiensten per Livestream. Das ist schön – aber ersetzt nicht, was wir gewohnt waren: Gemeinschaft um den Altar herum, persönlichen Kontakt.
Gehen wir noch einmal nach Bethlehem – nicht zur Krippe, sondern in die heiße, hitzige, überfüllte, egoistische Stadt. Dort begegnen sich Menschen, stehen sich im Weg, suchen ihren Vorteil - aber keinen interessiert die Krippe, niemand geht zum Stall. Menschen in der Stadt, die keinen Abstand halten müssen, können trotzdem einsam sein.
Aber auch dafür steht die Krippe, der einsame (versteckte) Ort im Chaos einer Stadt. Er steht für Frieden und Gemeinschaft. Joseph und Maria fühlten sich bestimmt nicht einsam – alles drehte sich um das Jesus-Kind: die Freude einer guten Geburt, das Staunen und entdecken, der göttliche Frieden. Jesus, wird mit uns in die Zukunft gehen, wir sind nicht alleine. Das Weihnachten wird durch Kontaktbeschränkung anders. Aber vielleicht wird es DAS Weihnachten: nicht so überdreht, wo man unter zerrissenem Geschenkpapier kaum noch die Geschenke findet. Vielleicht wird es ein intensiveres Weihnachten. Das wünsche ich Ihnen und uns. Pater Michael und der neu gebildete Ortskirchenrat tun alles, um keinen zu vergessen und Kontakt zu halten – so, wie es möglich und erlaubt ist. Wenn Sie Menschen kennen, die alleine und einsam sind, bitte sagen Sie es uns.

Wir Webmaster wünschen Ihnen eine gesegnete Weihnacht. Wir bleiben in Verbindung!

Text und Foto: HL