Ankündigung: Kunst sehen, Kunst machen
Adventsnachmittag am 8.12.2024, ab 14 Uhr
„Wie ein Blitz durchdrang mich das Bewusstsein: Ich habe Gott, ich habe meinen Heiland gefunden! Nun ist alles gut, nun ist mir ewig wohl!“ – Das schrieb Ludwig Richter am Neujahrstag des Jahres 1825. Er kam gerade aus Italien zurück und zwei Jahre später heiratete er seine Augusta. Wer Gemälde von dem Dresdner Maler kennt, bewundert Richters Liebe zum Detail. Seine Bilder leben von der Harmonie zwischen Natur und Mensch, haben poetischen Charakter und zeigen oft volkstümliche Szenen. Auch religiöse Motive malte er – bis zu einem Augenleiden im Jahr 1873. Dann musste er Pinsel und Farbpalette zur Seite legen. Die Begeisterung für seine Heimat (bei Richter war es der Raum Dresden) teilte der große Maler mit Max Bochmann. Beide verband weltanschaulich die Liebe zu Jesus und künstlerisch die Hingabe zum Detail in ihren Werken: Richter arbeitete mit dem Pinsel, Bochmann mit dem Schnitzmesser. Der Adorfer/Chemnitzer Künstler mochte die Werke des in Dresden-Friedrichstadt geborenen Malers. Und so ist es nicht verwunderlich, dass Bochmann eine von Ludwig Richter gezeichnete Krippe zur Vorlage nahm und sie Anfang der 1930er Jahre für seine Familie schnitzte. Zum Adventsnachmittag am 8.12.2024, ab 14 Uhr, werden wir die Bochmannsche Krippe in unseren Räumen besichtigen können. Wenn das hier abgedruckte Schwarz-Weiß-Bild nicht reicht und man die Krippe in Farbe sehen möchte: herzlich willkommen! So bildet die Krippe einen guten Rahmen, um das Max-Bochmann-Jahr in St. Antonius zu eröffnen. Zwei Ausstellungen, 3 Workshops, Kirchenführungen und thematische Abende sollen durch das Kulturhauptstadtjahr begleiten und unsere oft „ungesehene“ Kirche und Gemeinde sichtbar(er) machen – getreu dem Motto: „C the unseen“. Doch Kunst ist nicht nur für die Augen da. Gemeinsam mit dem Schnitzverein „Sonnige Höhe e.V.“ werden wir zum Adventsnachmittag mit Holz arbeiten: es anmalen und zu kleinen Kunstwerken machen. Diese begleiten uns dann in der Kirche durch die Weihnachtszeit und werden den Weihnachtsbaum dekorieren. Wir machen also selber Kunst und stellen sie aus. Im Jahr 2025 werden wir dann gemeinsam mit dem Verein einen Schnitzworkshop haben. Natürlich wird der Adventsnachmittag auch die bekannten und beliebten Momente bereithalten: das gemütliche Kaffeetrinken mit den Weihnachtsliedblättern und den Nikolaus. Der Nikolaus ist ja fast schon eine Konstante in den Adventsfeiern der letzten Jahre und besitzt eine Dauer-Einladung, der er bisher auch immer nachgekommen ist. Frau Christine Hartmann (die Enkelin von Max Bochmann) wird mit uns gemeinsam diesen Adventsnachmittag feiern und sicher die eine oder andere Episode zu ihrem Großvater beisteuern können. Also herzlich willkommen zu dieser besonderen Adventsfeier.
Hinweis: Der Gottesdienst wird am 8. Dezember von 11 auf 14 Uhr verlegt – auch das ist eine langjährige Tradition.
Foto: Familie Hartmann (mit freundlicher Genehmigung des Vereins für Orts- und Heimatgeschichte Adorf/Erzgeb. e.V.)
Text: Henning Leisterer