Sie kennen bestimmt noch das blaue runde Logo mit den beiden Händen, die sich anfassen. So begann unsere Flüchtlingsarbeit. Aus dem Nichts heraus wurde schnell versucht, das Engagement unserer Gemeinde in einem Symbol zusammenzufassen, um so der Arbeit einen Wiedererkennungswert zu geben.
Inzwischen ist über ein Jahr vergangen. Unsere Gemeinde hat dazugelernt und schnell die Erfahrung gemacht, alleine kommt man nicht weit. Um die vielen Hilfesuchenden optimal zu betreuen, braucht es (gegenseitige) Hilfe. So wurde aus der Zusammenarbeit mit der „Flüchtlingshilfe Einsiedel“ und den evangelischen Süd-Gemeinden die gemeinsame „Integrationsarbeit Chemnitz-Süd“. Die gesamte Arbeit unserer Gemeinde läuft unter dieser „Integrationsarbeit Chemnitz-Süd“, die seit Januar 2017 auch grafisch zu erkennen ist. „Wir. Helfen. Punkt.“ Unter diesem Slogan trat schon die „Flüchtlingshilfe Einsiedel“ auf. Es ist ein einfaches aber wirkungsvolles Motto. Wir beteiligen uns nicht an politischen Diskussionen oder hinterfragen die Flüchtlingspolitik der Regierung. Wir sehen den Menschen, der Hilfe benötigt und wollen ihm helfen. Punkt. Das „Wir.“ – also das so wunderbare Zusammenarbeiten hat viele Vorteile – man kann sich gegenseitig unterstützen und besser helfen. Durch unser Netzwerk haben wir nun die Möglichkeit, auf Dolmetscher (persisch und arabisch) zurückzugreifen. Wir bekommen ehrenamtliche Lehrer, die bei uns im Jugendhaus die Flüchtlinge in Deutsch unterrichten, die Begegnungsabende werden auf verschiedenen Schultern verteilt, es gibt mehr Fahrer, die Flüchtlinge fahren können, mehrere Personen, die Ämtergänge der Menschen begleiten können und, und, und …
Das sind nur einige Beispiele, warum diese „Integrationsarbeit Chemnitz-Süd“ so sehr wichtig für die uns anvertrauten Asylbewerber aber auch für uns ist. Ein Problem ist die Finanzierung. Wurde die „Flüchtlingshilfe Einsiedel“ noch von der SAB-Bank unterstützt, müssen wir uns nun selber finanzieren. Über die Internetseite betterplace.org (Bitte HIER klicken) versuchen wir um Spenden zu bitten, denn Aufgaben, die finanziert werden müssen, gibt es viele. Wir sammeln diese Spenden als Katholische Gemeinde St. Antonius, doch werden sie zu 100 Prozent der „Integrationshilfe Chemnitz-Süd“ zur Verfügung stellen – für unsere gemeinsame Arbeit, denn wir sind Teil dieser – und „meine oder deine Flüchtlinge“ gibt es nicht mehr.
Text und Foto/Grafik: Henning Leisterer