Röm.-kath. Pfarrei Hl. Mutter Teresa Chemnitz
Gemeinde St. Antonius
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Kreuz
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RKW - R. I. P.
 
R. I. P.
Ein schwieriges und sensibles Thema wurde in der RKW (vom 17. bis 23.10.2011) behandelt
R. I. P.: (lat.) „Requiescat in pace" lässt sich ins Deutsche mit „Ruhe in Frieden!" übersetzen.
Es ging um Abschied, Verlust, den Tod. Eine kleine Raupe führte durch diese Woche, eine Raupe im Paradies. (R. I. P.)
 
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Der erste Tag
 
„Ich habe dich bei deinem Namen gerufen, du gehörst mir, … weil du in meinen Augen teuer und wertvoll bist und weil ich dich liebe." (Jes 43,1.3)
 
Wie immer muss sich eine Gruppe am Beginn der Zeit erst finden. Dabei ist es bedeutend, jedem zu vermitteln, wie wichtig und wertvoll er ist: für andere und in Gottes Augen. Doch oft wird das im normalen Alltag nicht getan. Beziehungen zueinander werden schnell alltäglich. Vieles wird als selbstverständlich hingenommen, bis … bis es dann zu einer extremen Situation kommt, dem Verlust.
 
Der zweite Tag
 
„Alles hat seine Stunde: Für jedes Geschehen unter dem Himmel gibt es eine bestimmte Zeit." (Koh 3,1)
 
Verlust kann zeitlich begrenzt sein, doch auch das kann ein „Loslassen" bedeuten. Dinge können sich anders entwickeln, als geplant. Plötzlich zieht jemand weg. Oder man muss selber neue Wege gehen. Es gibt sie, die Zeiten des Abschiedes aber auch eine Zeit des Neuanfangs. Alles hat seine Stunde: Gutes, Schlechtes, Lachen, Weinen.
 
Der dritte Tag
 
„Freut euch mit den Fröhlichen und weint mit den Weinenden." (Röm 12,15)
 
Dann kommt der Tag des Abschiednehmens für immer, der Tod. Die RKW-Teilnehmer besuchten einen Friedhof und sahen dem Steinmetz über die Schulter, wie er Namen auf Grabplatten meißelte: Namen, also das, was sichtbar von einem Menschen bleibt. Die RKW-Teilnehmer besuchten das Grab des ersten Pfarrers von St. Antonius, der 1988 gestorben war. Für die Kinder war es nur ein Name. Dazu gab es noch ein Bild. Doch für die Älteren aus der Gemeinde lebt dieser Pfarrer weiter in den Erinnerungen und im Herzen. Oft wird noch über ihn gesprochen, auch nach 23 Jahren.
 
Der vierte Tag
 
„… damit ihr nicht trauert wie die anderen, die keine Hoffnung haben." (1 Thess 4,13)
 
Zum Tod gehört das Sterben. Es ging diesen Tag um das Abschiednehmen. Zwei Referenten vom Hospizdienst erzählten aus ihrem Alltag. Sie berichteten über ihre tiefen Erfahrungen, die sie tagtäglich mit Sterbenden machen dürfen und über Formen, wie sie den Menschen und ihren Familien diese Zeit des Abschiednehmens erleichtern können. Das war schon interessant, auch weil es mit zum Leben gehört, im Alltag aber oft verdrängt wird. Die alte Oma stirbt heutzutage seltener zu Hause in den Armen der Kinder, sondern manchmal alleine im Pflegeheim. Aber der Tod bedeutet nicht das Ende, zumindest für Christen.
 
Der fünfte Tag
 
„Jesus sagt zu seinen Jüngern: Im Haus meines Vaters gibt es viele Wohnungen.
Wenn es nicht so wäre, hätte ich euch dann gesagt: Ich gehe, um einen Platz für euch vorzubereiten?" (Joh 14,2)
 
Einen ganz zentralen Punkt in dieser Woche bildete der fünfte und letzte Tag. Nachdem sich die Teilnehmer so intensiv mit dem Abschiednehmen beschäftigt haben, ging es nun um das Leben danach: das ewige Leben. Denn für uns Christen ist der Tod nicht das Ende, sondern nur eine Tür zu etwas Neuem, etwas Großartigem: der Auferstehung. Was man am Grabstein noch nicht sehen kann, auch weil Tränen es verwischen, das darf man vertrauend (auf Gott) annehmen: nach dem Tod beginnt das neue, das schönere, das sorglose Leben: im Paradies.
Ach ja, die Raupe im Paradies (R. I. P.): Sie musste sterben, um ein schöner bunter Schmetterling werden zu können.
 
Nach einer Woche RKW - Erfahrungen
 
/arch2011-rkw02.jpgIm Sommer dieses Jahres beschäftigten sich Frau Nowarra und die RKW-Kinder in unserer Filialkirche St. Marien Zschopau mit diesem Thema. Frau Nowarra konnte hier in St. Antonius Chemnitz ihre Erfahrungen gut einbringen. Bemerkenswert offen gingen die Kinder mit dieser Materie um. So war es für sie ein Höhepunkt, beim Steinmetz Grabsteinreste mit Namen zu beschriften. Obwohl es (auch in der Vorbereitung) ein wirklich schwieriges Thema war, ein Thema mit genug Potential, guten, lebensfrohen Woche sprechen. Ein großer Dank allen, die an Vorbereitung und Durchführung beteiligt waren, den jugendlichen Helfern und natürlich unserer Köchin.
 
Text und Illustrationen: HL