Warum immer ich? - Religiöse Kinderwoche mit Jona
Bunte Hände am Jugendhaus-Logo - Ausdruck von Vielfalt und einer ganz bunten Truppe, die sich dieses Jahr in der RKW auf den Weg zu Jona macht. "Warum immer ich?", heißt das Thema. "Warum immer ich?", wird sich Jona gefragt haben, als er vom Wal verschluckt worden ist. Doch der Wal spielt diese Woche nur eine Nebenrolle. Die Geschichte des Jona ist viel umfangreicher und der Wal eigentlich nur eine Episode. Jona bekommt den Auftrag Ninive zu retten, geht aber – um von dieser Aufgabe zu fliehen – in die falsche Richtung auf ein Schiff, das in Seenot gerät. Dann kommt die Geschichte mit dem Wal, der Jona jedoch nach intensiven Gebeten wieder ausspuckt. Erneut bekommt Jona den Auftrag von Gott, Ninive zu retten und löst eine große Bekehrungswelle aus. In unserer RKW geht es um Vertrauen, Gefühle und menschliche Erfahrungen.
1. TAG: Meinst du mich?
Gott spricht Jona an und gibt ihm einen Auftrag. Auch heute noch spricht Gott Menschen ganz konkret an. Vielleicht auch uns? Rechnen wir heute noch damit, von Gott angesprochen zu werden?
Auf Postkarten steht oft: Das Essen schmeckt gut, das Wetter ist auch gut. Das Essen, wofür Najah und Jitka verantwortlich sind, ist wirklich gut – das Wetter eher schlecht. Ein Schlauchtuch begleitet die RKW – nicht des kalten Wetters wegen, sondern als Symbol. Am ersten Tag wurde es als eine Art Schmuck um den Hals getragen, weil jeder wertvoll, wie Schmuck ist. Meinst Du mich? Viele Hände schmücken im Jugendhaus, das dort aufgemalte Logo, denn Gott meint alle. Und so symbolisieren die Hände Gemeinschaft, Fülle und Individualität – denn jeder ist für Gott und die Gemeinschaft wichtig.
2. TAG: Nicht mit mir!
Jona versucht, sich von Gott und dessen Auftrag zurückzuziehen. Sein Verhalten macht deutlich, dass Rückzug oder Ablehnung mögliche Reaktionen auf Gottes Anruf sind, dass diese aber nicht zum Leben führen.
Auch wir sagen gelegentlich: „Nicht mit mir!“, weil wir uns unsicher fühlen und Ängste haben. Ist es sinnvoll, dass wir vor herausfordernden Situationen davonlaufen, uns zurückziehen, oder sollten wir uns der Situation stellen?Das Tuch verschloss Augen und Ohren. Wollte man nicht von Jesus angesprochen werden? Das gebastelte Schiff, Symbol der Angst – denn man kann ins Wasser fallen (und evtl. von einem Wal verschluckt werden, wie Jona). Doch es gibt auch die heilvolle Welt, welche die Kinder in verziertem Glas ausgedrückt haben. Manchmal hat dann auch das Wetter ein Einsehen und trägt zur „heilvollen Welt“ bei. Für eine kurze Zeit hat es aufgehört zu regnen und schon wurde es auf dem Hof bunt.
3. TAG: Ich kann dir trauen!
Jona wird sich seiner Situation bewusst und greift in seiner Not auf traditionelle Gebetsformen zurück, um mit Gott in Kontakt zu treten. Er spürt, dass alles Wegrennen nicht zum Ziel führt, und versucht, Gott zu vertrauen. Können wir Gott vertrauen?
„Jesus, Schöpfer des Lebens. Jesus, Bezwinger des Todes.“ Das waren Gebets-Stationen in der Kirche. So, wie sich Jona bewusst wurde, das Gebet aus der Not hilft, so beschäftigten sich die Kinder mit traditionellen Gebetsformen. Doch Jesus zu erkennen, ist nicht „nur“ Gebet. Man kann ihn mit allen Sinnen erfahren – so auch in der Musik. Auf der Empore hörten die Teilnehmer dann gespannt der Orgel zu. Am Nachmittag (nach dem Mittagessen – es gab Wiener und Klops) standen Holzplatten im Mittelpunkt. Mit Lötkolben wurden Namen eingebrannt. Es entstanden Türschilder, denn Jesus ruft jeden bei seinem Namen (Jesaja 43).
4. TAG: Ich versuche es mal!
Jona hat das Vertrauen Gottes erfahren und führt seinen Auftrag aus. Er bewirkt dadurch Großes. Vielleicht können auch wir Großes bewirken? Auf den Versuch kommt es an!
B a r m h e r z i g k e i t . Damit war dieser Tag überschrieben. Aus vielen Buchstaben wurde dieses Wort gelegt. Wer Barmherzigkeit erfährt, kann auch umkehren und muss nicht in der Sackgasse stecken bleiben - so, wie Jona es getan und die Richtung gewechselt hat. Wer Barmherzigkeit erfährt, darf auch beim Umkehren sein Gesicht wahren. Das Wetter jedoch erwies sich als sehr unbarmherzig und war, so ein Kind: "unter aller Sau!". Also musste in den Räumen geblieben werden. "Ich versuche es mal!", so das Thema des Tages. Wer wollte, konnte versuchen, zu klöppeln oder auch zu knüpfen: ein Freundschaftsband.
5. TAG: Bin ich dabei?
Jonas Wirken hat verhindert, dass Ninive zerstört wird. Aber Gottes Erbarmen für die Stadt passt nicht in seine Vorstellung. Genauso wie Jona müssen wir uns fragen: Bin ich dabei, auch wenn Gott anders handelt?
Mit einer Messe wurde die disjähruge RKW abgeschlossen. Viele Symbole der Woche fanden sich neben dem Altar wieder - dort, wo auch noch die Erntedankgaben zu finden sind. Ja, die Kinder können dankbar die Ernte einer Woche einfahren: die Ernte an Erlebnissen, Gemeinschaft und gemeinsamen Weg mit Jona. "Bin ich dabei?" Das war die Frage des Tages. Bin ich auch dabei, wenn Gott anders handelt oder das Leben anders läuft, als geplant. Unsere Kinder bildeten Gemeinschaft mit Freunden aus Syrien und dem Iran. Für diese Kinder hatte das Leben einen ganz anderen Weg genommen, als "geplant". Nach Messe udn Mittagessen gab es eine große RKW-Party.
NachTrAG: Dabei - und nicht nur dabei waren:
die vielen Helfer, ohne die das RKW-Team keine so schöne Kinderwoche hätte gestalten können. Wir danken allen Helfern, den beiden Köchinnen, die aufgrund ihrer Herkunftsländer (Syrien und Tschechien) mit einer wirklich internationalen Küche begeistern konnten, aber auch Beate Leisterer, Frau Nowarra, Pater Bernhard und den vielen jugendlichen Helfern. Einen Tag unterstützt haben uns auch Mitchristen von der "Koinonia Johannes der Täufer". Sie alle haben einen wertvollen Dienst geleistet für die Kinder, unsere Gemeinde und Kirche im Allgemeinen. DANKE!
Quellenangaben:
Die fettgedruckten Texte stammen von der Homepage http://www.religioesekinderwoche.de/.
Danke an Herrn Dr. Socha für die freundliche Genehmigung
Fotos: Pater Bernhard Kuhn SDB, Beate Leisterer, HL
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