Röm.-kath. Pfarrei Hl. Mutter Teresa Chemnitz
Gemeinde St. Antonius
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Kreuz
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Das intime Kreuz
 
Gedanken zur Pieta von Ernst Barlach
 
Das Danach der Kreuzigung ist still geworden,
der Folterbalken auf der Schädelstätte liegt
im Hintergrund verstummter Massenhysterie;
das private Kreuz braucht keine Nägel mehr.
 
Maria hält ihr Liebstes in den Armen
und ist so selbst zum Kreuz geworden still,
die Nägel bohren keine Hände mehr,
sondern, schlimmer noch, die Seele nun.
 
Verzweiflung heißen jetzt die Foltereisen,
Hoffnungslosigkeit die Psyche mürbt,
durchlittene Todesschmerzen des Gekreuzigten
zerreißen nun das Mutterherz,
das einsam im Verborgenen gequält,
so viele stille Kreuze uns erahnen lässt,
die keiner sieht im Alltagsleben,
weil stumm getragen sie verborgen sind.
 
Foto und Text: Henning Leisterer