Unsere Kirche hat Geburtstag
Diese Männer haben unsere Kirche gebaut, Steine geschleppt, geschaufelt, gemauert, sich ihre Knochen kaputt gemacht, geschwitzt … Tag für Tag. Diese Menschen bauten für uns ein Haus: ein Gotteshaus. Sie errichteten es in einer Zeit, die von Armut geprägt war, in der Zeit einer Menschen verachtenden, furchtbaren Diktatur. Sie bauten diese Kirche für sich und die Christen in der Zukunft. Mindestens einer dieser Arbeiter hatte selber keine Zukunft mehr, wurde im Krieg getötet. Schwere Steine musste auch der erste Pfarrer dieser Kirche schleppen: sie aus dem Weg räumen. Der Bau wurde teurer, als kalkuliert. Dokumente belegen, mit welchen Sorgen der junge Priester kämpfen musste, wie ihm Rechnungen, die er nicht bezahlen konnte, schlaflose Nächte bereiteten. Außerdem musste er sich gegen die gottlosen Diktatoren wehren in einem jahrelang dauernden Kleinkrieg. Später wurden aus braunen Diktatoren rote. Gottlos waren auch sie und die Kirche hatte es unter ihnen nicht viel leichter. Die abgebildeten Männer bauten das Haus auch für uns: im Jahr 1934. Sie bauten es, damit wir darin zusammenkommen, Gottesdienst feiern und Gemeinschaft leben können. Obwohl die Arbeiter arm waren (teilweise lange arbeitslos), spendeten sie für uns die große Glocke.
Unsere Kirche hat Geburtstag, den 77sten (im Jahr 2011). Was schenken wir unserer Kirche zum Geburtstag? Meistens werden wir beschenkt: durch gute Predigten der Priester, die Orgelmusik, durch Mitmenschen, die ihren Glauben mit uns teilen und natürlich durch die Sakramente. Doch heute hat die Kirche Geburtstag. Wollen wir mit leeren Händen zum Kirchweih-Jubiläum kommen? Was schenken wir unserer Kirche? Vielleicht stellen wir frische Blumen vor den Altar, sprechen ein Dank-Gebet, in das wir unsere Vorfahren mit einschließen, Christen, die für uns das Gotteshaus durch schwierige Zeiten „getragen" haben. Doch das größte Geschenk ist die Treue zu unserer Kirche. Jetzt sind wir es, die gestalten (können) und die es schaffen müssen, dieses Haus auch für unsere Kinder und Enkel als einen Begegnungsort zu erhalten, zu dem sie gerne kommen, als einen Ort, in dem Gottes Geist wirken kann, nicht unser Zeitgeist. Gott wird uns nicht zwingen, mit uns und unserer Kirche gut umzugehen, aber er wird mit uns sein, wenn wir es tun. Dann werden diese Steine, die unsere Vorfahren geschleppt haben, keine schmucklosen Mauern sein, sondern lebendige Kirche. Alles Gute, Dir unserer Kirche!
Unsere Kirche hat Geburtstag, den 77sten (im Jahr 2011). Was schenken wir unserer Kirche zum Geburtstag? Meistens werden wir beschenkt: durch gute Predigten der Priester, die Orgelmusik, durch Mitmenschen, die ihren Glauben mit uns teilen und natürlich durch die Sakramente. Doch heute hat die Kirche Geburtstag. Wollen wir mit leeren Händen zum Kirchweih-Jubiläum kommen? Was schenken wir unserer Kirche? Vielleicht stellen wir frische Blumen vor den Altar, sprechen ein Dank-Gebet, in das wir unsere Vorfahren mit einschließen, Christen, die für uns das Gotteshaus durch schwierige Zeiten „getragen" haben. Doch das größte Geschenk ist die Treue zu unserer Kirche. Jetzt sind wir es, die gestalten (können) und die es schaffen müssen, dieses Haus auch für unsere Kinder und Enkel als einen Begegnungsort zu erhalten, zu dem sie gerne kommen, als einen Ort, in dem Gottes Geist wirken kann, nicht unser Zeitgeist. Gott wird uns nicht zwingen, mit uns und unserer Kirche gut umzugehen, aber er wird mit uns sein, wenn wir es tun. Dann werden diese Steine, die unsere Vorfahren geschleppt haben, keine schmucklosen Mauern sein, sondern lebendige Kirche. Alles Gute, Dir unserer Kirche!
Foto: Gemeindearchiv
Text: Henning Leisterer