Röm.-kath. Pfarrei Hl. Mutter Teresa Chemnitz
Gemeinde St. Antonius
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Kreuz
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Vorsicht: Schusswaffengebrauch
 
Die Wirkung eines Rosenkranzes
 
 
Vor einigen Tagen hörte ich in einer Predigt von einem Erlebnis aus seiner Kindheit. Er sprach davon, dass er immer Angst gehabt hätte, an der Kirche vorüberzugehen, da in der Mauer noch eine Kanonenkugel gesteckt habe. Dazu meinte ein anderer Priester, dass es in seiner Heimatkirche noch Einschusslöcher von Gewehrkugeln gäbe. Früher hatte er immer Angst, es könne noch ein Schütze in der Nähe sein, der auf ihn schießen würde. Heute lache er darüber. Er schieße aber auch selber heute noch mit Kugeln auf andere Menschen ...
Ein Priester, der bewusst auf Menschen mit Kugeln zielt? Ich gestehe, dass ich nicht besser bin als er. Auch ich benutze diese Kugeln für Zielübungen und bin mir sicher, dass sie einen Menschen treffen. Wie viele Jahre muss ich dafür ins Gefängnis gehen? Keine einzige Minute. Gemeint sind mit den Kugeln die Kugeln des Rosenkranzes. Bei jeder einzelnen Kugel wirkt das Gebet des Vater Unsers oder des Gegrüßet seist du Maria. Es zielt auf Menschen oder Situationen, die ich vielleicht kenne, aber auch auf Menschen in Afrika oder Asien.
Als Kind hatte ich keinen Zugang zum meditierenden Beten des Rosenkranzes. Er muss auch bei Kindern nicht so ausführlich gebetet werden, wie dies viele Erwachsene tun. Ich habe es erlebt, dass auch Kinder oft danach gefragt hatten, wann wir wieder zusammen Rosenkranz beten würden. Natürlich musste ich ihnen erst die Bedeutung des Rosenkranzes erklären und mit ihnen eine besondere Form entwickeln. Erst viel später hatte ich den Schatz des Gebetes und seine Wirkung entdeckt. Im Rosenkranzgebet wird das Leben Jesu betrachtet, aber auch die Einstellung Marias zu Gott. Wir verehren sie im Rosenkranzgebet besonders, da sie uns ein Vorbild sein kann mit ihrer Haltung zum Glauben, zur Hoffnung und der Liebe. Die Anrede Marias: "Gegrüßet seist du Maria" wurde übernommen, weil der Engel Gabriel sie so angeredet hatte bei der Ankündigung, dass sie ein Kind bekommen soll.
 
Einen Gedanken von Helmut Zenz möchte ich hier wiedergeben: "Dem Hl. Don Bosco und seinen Salesianern war bzw. ist der Rosenkranz ein Anliegen, wobei diese sich herausgefordert sehen, ihrem Ordensanliegen entsprechend den Rosenkranz jugendgemäß in die heutige Zeit zu retten. Letztendlich geht es darum, einen menschlichen Rosenkranz zu bilden". Es lohnt, sich weiter mit dem Rosenkranzgebet auseinanderzusetzen.
 
Gebetshilfen findet man im Gotteslob.
 
Mögen alle Mitbeter eines Tages erfahren, dass der Rosenkranz stärker ist als alle herkömmlichen Waffen!
 
Text: Pater Bernhard Kuhn SDB
Foto: Henning Leisterer