"Die Messintension ist heute für ..."
Vielleicht haben Sie diesen Satz schon so manches Mal während der hl. Messe gehört und sich gefragt, was er bedeuten soll. Es ist zunächst eine Geldgabe für die Feier einer Heiligen Messe in einem bestimmten Anliegen. Die Anliegen können sowohl für die Verstorbenen als auch für die Lebenden gefeiert werden. In der Heiligen Messe sind alle unsere großen und kleinen Anliegen bestens aufgehoben. Sie wird in Gemeinschaft mit den Engeln, den Heiligen, den Seelen im Läuterungszustand und mit uns Sündern gefeiert. Das Kirchenrecht sieht die Möglichkeit vor, dass Gläubige bei einem Priester eine Heilige Messe "bestellen" oder "stiften". Der Priester betet dann in der Messe für die Anliegen des Stifters. Handelt es sich um eine hl. Messe für einen Verstorbenen, so beinhaltet dies eine besondere Verbundenheit mit der verstorbenen Person, die gemäß unserem Glauben bereits die Herrlichkeit Gottes schauen darf. Wir können diese nur erahnen durch eine bewusste Mitfeier in der Erinnerung an den Tod und die Auferstehung Jesu Christi. Aber auch Anliegen des Alltages, die Sorge um Gesundheit, der Dank für eine gute Ehe oder die Bitte um Beistand in einer bevorstehenden Prüfung eines Kindes können Inhalte der Messintension sein. Natürlich kann man eine Heilige Messe nicht "kaufen". Schon die ersten Christen haben aber den Gottesdienst als eine Feier verstanden, an der alle mitwirken. Es war üblich, dass die Gläubigen Brot, Wein und andere Gaben mitbrachten, sowohl für die Feier selbst als auch zum Unterhalt der Kirche und ihrer karitativen Verpflichtungen. Daraus hat sich der Brauch der Mess-Stipendien entwickelt. P. Albert, P. Harald, P. Michael und ich feiern die Hl. Messe immer in einer bestimmten Intension, auch wenn dies nicht jedes Mal gesagt wird. Die Messintension wird weitergegeben an unsere Pfarrei oder an unsere Salesianische Gemeinschaft, welche das Geld für karitative Aufgaben und die Unterstützung von Priestern in Missions- oder Ostblockländern ausgibt.
(Auf dem Foto sehen Sie Bischof Joachim Reinelt beim Feiern der Hl. Messe in St. Antonius)
Text: Pater Bernhard Kuhn SDB
Foto: Henning Leisterer