Eine Krippe aus Schnee
Die erste moderne Krippe stand in Greccio. Mit lebenden Tieren wurde sie im Jahre 1223 nachgestaltet für die Menschen, die auch kamen. Es war die Krippe des Franz von Assisi. Grecci liegt 90 Kilometer von Rom entfernt und die Menschen damals mussten sicherlich nicht durch Schnee stapfen, um Assisis Krippe zu besuchen. Anders war es am 25. Dezember in St. Antonius. Durch dicken Schnee gingen Erwachsene und Kinder aus Gemeinde und Don-Bosco-Hause in den Wasserwerkspark. Fackeln beleuchteten den Wald, Schneeblöcke wurden geschnitten. Mit Werkzeug sollten verschiedene Tiere aus dem Schnee (den es ja genug gab) gearbeitet werden … für die Krippe des Hl. Franz von Assisi. Eine Krippe aus Schnee wurde es. Die einbrechende Dunkelheit schaffte eine ganz besondere, eindrucksvolle Atmosphäre, die ihren Höhepunkt beim Singen des Liedes „Stille Nacht, heilige Nacht" fand. Nach dem Rückweg traf man sich an der Krippe in unserer Kirche und konnte sich dann bei Glühwein und anderen Getränken im Gemeindezentrum wieder aufwärmen. Was man erlebt hatte, war eine ganz besondere Weihnacht, die Waldweihnacht. Seit vielen Jahren wird sie in der Gemeinde St. Antonius begangen, als romantischer Kontrastpunkt zu den allgemeinen Weihnachtsfeierlichkeiten, die man zu Hause erlebt. Wer die Waldweihnacht 2010 verpasst hat, wird aller Voraussicht nach am 25. Dezember 2011 Gelegenheit haben, sie zu erleben, egal ob mit oder ohne Schnee.
Foto: Pater Bernhard Kuhn Text: Henning Leisterer