In Indien zum Priester geweiht
Vortrag von Neupriester P. Sarath Parry am Bunten Tisch
Eine Priesterweihe in Indien ist etwas ganz anderes. Bunt, beinahe volksfestähnlich, ist so eine Priesterweihe auch immer ein Zeugnis für die Menschen außerhalb der Kirchenmauern. Pater Sarath Parry wurde am 8. Dezember 2014 in seiner Heimat Nellore, Bundesstaat Andhra Pradesh (Indien) zum Priester geweiht. Jetzt, aus Indien zurück gekehrt, ist er Kaplan in unserer Verantwortungsgemeinschaft Chemnitz.
In einem kurzweiligen Vortrag berichtete Pater Sarath von seiner Priesterweihe, die er als Salesianer bewusst auf den 8. Dezember gelegt hatte, dem Tag, an dem Ordensgründer Don Bosco als Priester sein missionarisches Wirken in Turin begann. (Damals, im Jahr 1841, nahm der junge Priester einen arbeitslosen Maurerlehrling in seine Obhut.)
Pater Sarath berichtete in seinem Vortrag am Bunten Tisch von Temperaturen von über 30 Grad Celsius, die an seinem Weihetag herrschten; Temperaturen, die für ihn sehr angenehm waren. In dem gezeigten Film sah man 120 Priester die konzelebrierten, als der Bischof von Nellore P. Sarath weihte. Der Neupriester sprach von einer tiefen Erfahrung, als diese 120 Priester ihm segnend die Hand auflegten. Und er war dankbar für alle Gebete, die (auch aus Deutschland) den Geweihten begleiteten. Diesen Fürbitten vor Gott schrieb er auch zu, dass in Nellore den ganzen Tag lang trockenes Wetter herrschte, also der Gottesdienst unter freiem Himmel nicht von Regen "verhagelt" wurde – von Regen, er am Folgetag in reichlichen Mengen fiel.
Diese Priesterweihe war auch ein (in Deutschland würde man vielleicht sagen) ökumenisches Zeichen, denn Pater Sarath ging in Vorfeld von Tür zu Tür und lud die Nachbarn anderen Glaubens (z. Bsp. Hindus) zu diesem großen Fest ein. In einem Land, wo immer noch christliche Kirchen brennen und manche Religionen benachteiligt sind, ist dies nicht nur ein Zeichen sondern gelebtes Miteinander im Sinne des Bibelverses: "Geht hinaus in alle Welt ..." (Mk, 16,15)
Ja, Pater Rayulu Sarath Babu Parri SDB ist nach seiner Weihe wieder hinaus in die Welt gegangen, nach Europa, in einen völlig anderen Kulturkreis und verkündet uns nicht nur das Evangelium, sondern ist als Priester und Mensch eine sehr wertvolle Bereicherung für unser "katholisches Chemnitz".
Der Bunte Tisch hatte schon im zweiten Monat dieses Jahres ein ganz besonderes Highlight und Saraths Vortrag wird noch lange nachwirken. Als kleines Dankeschön überreichte die Organisatorin des Bunten Tisches Sarath einige Flaschen bayerisches Bier, das er sicher während seines Theologiestudiums in Benediktbeuern kennen und schätzen gelernt hat.
Fotos: Pater Bernhard Kuhn, privat und HL
Text: HL