I-ah. Ja, da bin ich wieder. Heute möchte ich euch etwas über Gemeinschaft erzählen. Da will ich erstmal „guten Morgen“ sagen, weil das höflich ist. So, jetzt noch das Mikrofon einrichten, denn darauf kann man nicht fasten, also verzichten. … Schmeckt nicht. Ist ja auch Fastenzeit.
Aber jetzt möchte ich euch endlich erzählen, warum ich dieses Jahr angefragt wurde, immer wieder nach St. Antonius zu kommen.
Ich möchte Euch berichten, was in unserer Familie seit Jahrhunderten überliefert wird. Da heißt es, dass vor fast 2000 Jahren ein Vorfahre mal einen König nach Jerusalem tragen durfte. Der Getragene hieß Jesus. Ja, es war DER Jesus, also der, wegen dem wir jeden Sonntag hier sind. Also meine Vorfahren waren richtig gut im Geschäft. Jesus hatte viele Freunde und Gemeinschaft war ihm wichtig. Dafür hat er sich Zeit genommen.
Ja, aber warum erzähle ich euch das jetzt. Na ja, wie soll ich sagen. Meine Eltern und Großeltern haben mir erzählt, dass die Menschen in der Zeit, bevor sie sich an den großen Einzug meines Vorfahren mit Jesus auf dem Rücken in Jerusalem erinnern, immer ganz komisch werden. Sie nennen die Zeit Fastenzeit und nehmen sich vor, auf ganz viel zu verzichten und werden dann halt seltsam. Meine Oma hat immer gesagt, dass liegt daran, dass sie oft nicht sehen, dass der Verzicht ihr Leben bereichern kann. Verzicht schafft uns Freiräume für wirklich Wichtiges, wie etwa die Gemeinschaft.
Gemeinschaft ist uns auch heute wichtig. Das ist bei uns Eseln nicht anders als bei euch Menschen. Aber oft nehmen wir uns nicht die Zeit für andere, weil wir noch etwas fertig machen müssen oder dringend bei WhatsApp unterwegs sein wollen oder eine anscheinend wichtige Sendung im Fernsehen nicht verpassen wollen und, und, und… Warum also nicht in der Fastenzeit auf diese nur scheinbar wichtigen Dinge verzichten, um Raum zu schaffen, Raum für andere, Raum für Beziehung zu unseren Mitmenschen und für Gott.
O, jetzt wird es kompliziert. Jetzt kommt Gott ins Spiel. Das muss euch der Herr in Violett erklären. Denn er ist Theologe. Ich bin bloß ein Esel. I-ah, I-ah.